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kunstverein kärnten
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4. 11. bis 26. 11. 2005
WOLFGANG WALKENSTEINER
Body`s Short Stories
Eröffnung: Freitag, 4. November 2005,
19 Uhr
Einführende Worte: Dr. Gerbert Frodl / Direktor der Österreichischen
Galerie Oberes Belvedere Wien
Malerei und Skulptur
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog
Ausstellungsdauer bis 26. 11. 2005
Parallel dazu findet in der Kleinen Galerie des
Künstlerhauses eine Präsentation der Arbeiten
(Malerei) von JOHANNES PLANK statt.
Zur Ausstellung:
Wolfgang Walkensteiner
Anverwandlung und Einverleibung Fallweise, beim Malen eines Bildes seinem
Anspruch nach punktgenauer Aussage/Wirkung
entkommen und ihm gleichzeitig diesbezüglich nichts zu verweigern: die
kurze Geschichten erzählenden Bilder aus dem Zyklus “Body’s Short Stories“
sprechen von “Organlosen Körpern“ (Gilles Deleuze), eröffnen ein Stück
aufgeführter Malerei, dem der figürliche Ansatz entgegen arbeitet.
In einer sich selbst bestimmenden Organisationsform innerhalb der Bildteile
und im weiteren aus ihrer zusammengesetzten Bildfolge, die von einem
Bild (– ausschnitt) zum nächsten die gewollte Lesbarkeit ausbreitet,
stellen sich die “Body’s Short Stories“ formal an Comics angelehnt vor.
Die Linearität sei allerdings aufgehoben, das Links-Rechts, Oben-Unten,
Vorne-Hinten mag jeder Betrachter, jede Betrachterin selbst bestimmen.
Die dargestellten Körper meinen vorwiegend den menschlichen Körper, der
sich als Schädel (-form) organisiert oder im schlauchartigen Wuchern
wie ein veranschaulichter Prozess des Werdens sich nicht entschließt
zu sein. So schreiben sich die entstehenden Körper unendlich fort und
ermöglichen in Form von Stills Einblicke in Naturen und als Organisationsmöglichkeiten
Intensitäten, die der Organlose Körper erzählend als “Short Story“ anbietet.
Wenn gedanklich – inhaltlich von zwei Bewegungen auszugehen ist, die
erstens als Anverwandlung und zweitens als Einverleibung sich begreifen,
so ist der aus der Vergangenheit kommende Mythos gemeint, der sich im
Bild mit der aus der Zukunft hereinreichenden Einverleibung kreuzend
ausspielt.
Der mythologische Körper wird als Datenträger von einem (fatalen) Virus
unterlaufen, der sich satt frisst und die Organisationsform des mit dem
Mythos beschriebenen (menschlichen) Körpers zerschlägt.
Sein Gerüst transformiert sich in den Organlosen Körper, der sich seiner
Natur nach unbestimmbar wie das Licht, je nach Abfrage nach seiner Befindlichkeit
nur im Still, im Entweder-Oder erkennbar zeigt und sich der Frage “warum
ist Etwas und nicht Nichts ?“ stellt.
Wo die zeitlupenlangsame Bewegung des Butoh-Tänzers die körperliche Organisation
– nicht nur – sinnbildlich unterläuft und sich ins Feld vor seiner Sozialisation
(z.B.) vortastet, soll der fragwürdige Phallus ins Bewußtsein gerückt
werden, der den Menschen in seiner Aufgerichtetheit repräsentiert.
Der Butoh-Tänzer markiert als sprechender Körper also jenen Ort, von
dem weg die Psychoanalyse ihr Phantasmenmodell als Anverwandlung ableitet
und den Mythos von Ödipus zum Knackpunkt als Knick in der conditio humana
hochstilisiert. Laokoon mag als Warner vor dem Tor des (globalen) Troja
mittels seines gewaltsamen Verschwindens (inklusive seiner Söhne) immer
schon die Gegenwart bezeichnet haben (Einverleibung).
Der zu malende, zu beschreibende “Zustand“ als Schnittpunkt dieser einander
kreuzenden Bewegungen aus Vergangenheit und Zukünftigem siedelt meine
Gemälde am Nullpunkt der Balkenwaage an, die sich manchmal mehr auf die
Seite des Phantasmas (analytisch, anverwandelnd) neigt und fallweise
sich eher dem organlosen Körper empfiehlt, der als unbeschriebenes Blatt
seiner Programmierung (Deutung) harrt.
Dieses als Drama empfundene, wechselweise Spiel aus Anverwandlung und
Zerschlagung, aus Einverleibung und Löschung bildet die Folie, durch
die meine Bilder demonstrativ illustrieren, ohne Illustration zu sein,
als Kunstwerke betonen sie den Werkscharakter und wissen sich – für sich
selbst sprechend – aus allen Diensten entlassen.
Johannes Plank
Johannes Plank hat schon in jungen Jahren mit Malunterricht begonnen
und während seines Medizinstudium auch Werkstättenunterricht bei Prof.
Giselbert Hoke genommen.
Seit 1975 ist er als Arzt im LKH Villach tätig, hat aber seine Leidenschaft
für die Malerei niemals aufgegeben.
In den vergangenen Jahren wurden seine Werke in Galerien in Klagenfurt,
Villach und Wien gezeigt und er hat an zahlreichen Künstlersymposien
in In- und Ausland teilgenommen.
Seine Ausstellung im Künstlerhaus umfasst 3 verschiedene Werkgruppen
von Malerei und Collagen, die er von Reisen der letzten Jahre mitgebracht
hat.
Mit kleinformatigen Collagen führt er den Betrachter nach MAROKKO.
Die harmonischen Kompositionen aus gerissenen Papierfetzen, die er vor
Ort gefunden ( gesucht) hat, sind ( zum Teil) unmittelbar in Kaffeehäusern
entstanden. Bilder, die die Atmosphäre des Landes und seine Vielfalt
an Farben, Formen und Sujets einfangen.
Den 2. Teil der Ausstellung bilden Gouachen mit Motiven aus INDIEN, die
besonders gelungen Architekturfragmente und das Spiel von Licht und Schatten
wiederspiegeln.
Die jüngsten Arbeiten die Johannes Plank hier zeigt, sind Leinwände die
anlässlich eines Künstlersymposiums in MEDANA ( in der Region Goriska
Brda) an dem er heuer teilgenommen hat, entstanden sind. Einfühlsam hält
Plank in den typischen Farben der Region Kapellen und Landschaftsansichten
mit dem Pinsel fest. Die Einfachheit der Architektur und den religiöse
Ansatz der Menschen, reduziert er auf beinahe abstrakte Formen, die jedoch
das gesamte Flair der Region zum Ausdruck bringen.
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