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Heiligenbilder Peter Raneburger Termin: 12. Jänner bis 17. Feber 2001 Peter Raneburger Raneburgers Bilder sind Störfaktoren. Im Übermalen fügt er den vorgefundenen Bildern in einem Akt der Verfremdung seine grafischen Kommentare hinzu. Raneburger klagt Umstimmigkeiten zwischen verkündetem Anspruch und Wirklichkeit an. Scheinheiligkeit und Idylle löscht er durch impulsive Überarbeitung auf. Zum Vorschein kommen schmerzliche Dissonanzen und Verletzungen. Seine "Heiligenbilder" haben akutelle brisante krichenpolitische Diskussionen wie die Äußerungen zur Homosexualität oder die Seligsprechung von Papst Pius IX. ebenso zum Thema wie sie verklärende Darstellungen - etwa der heiligen Therese von Lisieux - in Frage stellen. Sie münden, am Beispiel der Gräuel in den Konzentrationslagern und im Vietnamkrieg, in eine Apotheose der Gewalt. Immer geht es dabei um Verletzungen, die von Menschen an Menschen ausgeübt wurden. Dahinter steht ein grosser Leidensdruck. Harte Gegensätze prägen die Symbolik dieser Bilder. So stellt das Thema dieser Bilderreihe eine ernsthafte Befragung der Zeichenhaftigkeit des Kreuzes dar. Wolfgang Richter, Salzburger Nachrichten 09/00
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