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17/9–23/10/2021
MaterialitÄt und Bewegung 

Vernissage: 16//9/2021
 

Peter Dörflinger, Romana Egartner, Herbert Golser, Nina Herzog, Andres Klimbacher, Ina Loitzl,
Helmut Machhammer, Arnold Reinthaler, Fritz Russ

Kuratiert von Andres Klimbacher
und Helmut Machhammer

 

Einleitung

Diese Ausstellung zeitgenössischer Bildhauer*innen ist mit zwei wesentlichen Begriffen überschrieben: Materialität und Bewegung, die essenziell die Dimensionen der räumlichen Darstellung beeinflussen.

Die Grundlage für dieses Konzept ist die Beschäftigung mit dem Thema Material und Bewegung. Das Motto dazu lautet: Panta rhei – alles fließt.

Die Überlegung, dass sich alles (also auch sämtliche Materie) in ständiger Schwingung befindet, veranlasste uns, die zeitgenössische Skulptur einer genaueren Betrachtung zu unterziehen.

Wir zeigen in der Ausstellung die mannigfaltigen Möglichkeiten, in denen sich Bewegung in der Bildhauerei manifestieren kann. Die Skulptur ist nicht länger nur eine erstarrte „Statue“. In den letzten Jahrzehnten wurden in der Bildhauerei immer mehr Betrachtungsweisen, verschiedene Blickwinkel und Möglichkeiten (gerade in Bezug ihre Realisierbarkeit) aufgezeigt. Der Bezug zur Ausstellung „Struktur und Immaterialität“ im Künstlerhaus Klagenfurt von 2012, die sich mit der Bildhauerei im weiteren Sinne und unserer Einschätzung von Übereinstimmungen und Verzweigungen beschäftigt hat und eine mögliche Betrachtung der damals aktuellen Strömungen war, ist uns wichtig.

Bei oberflächlicher Beobachtung scheint es lediglich möglich, Bewegung in der Skulptur durch bewegliche Einzelteile (Kinetik, Mobile etc.) oder durch Verformung im Raum sichtbar zu machen. Bei genauerem Hinsehen gibt es aber noch viel mehr Möglichkeiten dies zu verdeutlichen.

Ausgehend von der Frage des Werkstoffes, der Stofflichkeit, verwenden Bildhauer*innen verschiedene Ausgangsmaterialien, die divergierende Eigen­schaften haben. Dadurch kommt es zu einer direkten Bewegung in unterschiedlichen Größenordnungen und Zeitspannen, wie zB.: durch Wärme ausdehnen, trocknen, aufquellen, Schwingungen übertragen, wachsen, schrumpfen, etc.

Durch die Wahl der Formensprache, Materialität und Aussage einer Skulptur kann auch eine indirekte Bewegung oder Assoziationen im Beobachter hervorgerufen werden sowie durch die Interaktivität des Rezipienten mit dem Werk z. B. Erkenntnis, neuer Ausdruck, Verständnis (kulturell oder sozial) oder Dynamik etc., um nur einige zu nennen.

In dieser Ausstellung werden die ausgestellten Objekte erst durch den Betrachter fertiggestellt z.B. in Form:
– eines Anfangsimpulses für eine tatsächliche Bewegung oder – Erkennen von sehr langsamen Bewegungsabläufen, die dadurch erst zur Bewegung werden oder – die Bewegung in Form von Veränderung einer Geisteshaltung zu einer bestimmten sozialen Problematik durch den Ausdruck einer Skulptur …

Andres Klimbacher und Helmut Machhammer

 




Kleine Galerie

PAPIER UND STEIN 
Herbert Unterberger

Der Künstler schafft mit seinen Idolen beseelte Wesen, welche an einen modernen Irrationalismus bzw. an die Ausdruckskraft des eigenen seelischen Lebens des Künstlers erinnern. Mitunter ist man geneigt beim skulpturalen Werk an eine Gnostizismus-Verbundenheit zu denken, da mit ihrem astralen Erscheinen auch Gedanken an Reinheit und Intellekt im Sinne neuzeitlicher Rationalität ins Spiel gebracht werden.
(Karl A. Irsigler)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Peter Dörflinger, o.T., 2014
Papier, Weissleim, Höhe 70 cm

Romana Maria Egartner, out of the sky, 2021
Krastaler Marmor, 165 x 75 x 31 cm
Foto: Niclas Anatol


Herbert Golser, Ohne Titel, 2015/16
Birnenholz, 110 x 40 x2 35 cm
Foto: Petra Reiner


Nina Herzog, Barockes Kochbuch, 2020
Schnitzerei Karton, 30 x 40 cm


Andres Klimbacher, Sphäre, 2021
Eisen, geschweißt, verzinkt und lackiert
Durchmesser 180 cm


Ina Loitzl, Installation im Kunstquadrat
MARIAduKNOTENlöserin, 2019
Textile Installation mit Aktivanteil
Animation und Textilobjekt
Maria Saaler Dom


Helmut Machhammer, Aus der Serie knuddeln und purzeln
Schaumstoff, Kautschuk, Pigmente
35 x 35 x 40 cm


Arnold Reinthaler, Morgen um diese Zeit, 2020,
Installation, schwarz lackiertes Regal, 560 Bücher 177 x 234 x 24 cm


Fritz Russ, vernäht, 2021
Stacheldraht/Eisen Assemblage,
70 x 150 x 70 cm