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13/9–31/10/2019

KAMBIUM
Kunst muss wachsen

Eva Asaad, Birgit Bachmann, Ulrike Bernhard, CAROLINE, Christine De Pauli, Othmar Eder, Sigrid Friedmann, Simon Goritschnig, Wolfgang Grossl, Armin Guerino, Karin Herzele, Joachim Hoffmann, Liane Holzfeind, Irmgard Hummitzsch, Christine Huss, JACOPYI, Ulrich Kaufmann, Monika Kircher, Gunda König, Markus Korn, Renate Krammer, Brigitte Kranz, Marie Lenoble, Marlies Liekfeld-Rapetti, Melitta Moschik, Birgit Pleschberger, Arno Popotnig, Tanja Prušnik, Rosa Roedelius, Kurt Spitaler, Larissa Tomassetti, Petra Tragauer, Petra Treffner, Wolfgang Walkensteiner, Gertrud Weiss-Richter, Rupert Wenzel, Anita Wiegele, Johann Wieltschnig-Holzfeind, Heliane Wiesauer-Reiterer, Rainer Wulz

Vernissage Donnerstag 12/9/2019, 19:00
Kuratiert von Ingeborg Kofler und Andres Klimbacher

 

Kambium – Kunst muss wachsen

Was alles hereinspielt? Wir ahnen es kaum. Aber in den Ahnungen wohnen die Möglichkeiten, entstehen Notwendigkeit und Wirklichkeit. In einer Ausstellung nehmen Kräfte, die zu ihr geführt haben, Gestalt an.

Wald? Ließen wir ihn, er breitete sich aus allerorts und zeigte uns ein Ganzes zwischen Hell und Dunkel. Bäume, groß und fest, klein und hager, Myzelien, Tiere, Pflanzen, Mikroorganismen – unzählbar, unabwägbar. Was vergeht, geht auf in anderer Form.

Der öffentliche kulturpolitische Fokus Klagenfurts liegt 2019 auf FOR FOREST, jenem von Klaus Littmann initiierten Projekt, das uns – basierend auf der Zeichnung Max Peintners „Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur“ – eine stattliche Gruppe von temporär ins Wörthersee-Stadion verpflanzten Bäumen als einen Ruf an unser Bewusstsein für Wald vor Augen führt.

Die explizite Thematik an der Schnittstelle von bedrohter Natur und Kunst zum einen, sowie die zu erwartende und als Ressource hoch zu schätzende überregionale Aufmerksamkeit, welche die Größenordnung dieser Installation im öffentlichen Raum mit sich bringt, können die Künstlerschaft eines Landes und die Kulturinstitutionen einer Stadt nicht „kalt lassen“. So galt es, das Bild zu erweitern und in positiver wie kritischer Weise mit Resonanz auf den großen einen eigenen Schauplatz zu kreieren.

Eine Ausschreibung an die Mitglieder des Kunstvereins zur Teilnahme an einer offenen, nicht jurierten Ausstellung, in der jeder seine Anknüpfungspunkte findet, in der ein breites Spektrum künstlerischer Positionen sichtbar werden kann, folgte: Kambium – Kunst muss wachsen. Das Thema – danke Andres Klimbacher für die entscheidenden Impulse! – entsprang einem anfänglichen Kreisen um Begriffe wie heranwachsen, sich verändern, größer werden, an Erfahrung reicher werden, Künstlergenerationen… und erlaubt, es auch in seiner metaphorischen Bedeutung zu betrachten.

Biologisch gesehen ist das Kambium [von spätlatein.: cambiare = ändern] ein Teilungsgewebe, eine Wachstumsschicht zwischen Verbänden von Dauergewebe, wie es beim Baum die Splintholzzone und die Borke sind. Das Kambium, verantwortlich für das sekundäre Dickenwachstum, verbreitert. Die Höhe? Eine Geschichte für sich.

Dass dieses Ausstellungsvorhaben rund vierzig Künstler und Künstlerinnen des Kunstvereins zur Teilnahme angeregt hat, ist eine große Freude und verpflichtet zur sorgfältigen Pflege der kollegialen Kommunikation und des künstlerischen Diskurses.
Die wenn auch nicht so häufig wie gedacht stattgehabten Gesprächsrunden im Künstlerhaus, der Informationsabend mit Klaus Littmann ebendort, die Anregung zur Zusammenarbeit und Vernetzung, Atelierbesuche, sowie mündlicher und schriftlicher Austausch in der Entwicklung der Arbeit haben den Zeitraum der Vorbereitung verdichtet und Nähe erzeugt.
Wie viel Gedankenarbeit an wie vielen Orten? Wie viele Heran­gehensweisen an ein Werk? Was hat in kreative Unruhe versetzt?
Was wurde jedem wesentlich?

… UND WEISS MAN DASS ICH SOFERN DAS WETTER ES ZULÄSST DURCHS GEHÖLZ FEG UND GLEICH EINER LARVE MICH NÄHR VOM BAST …
(Axel Karner, Der rosarote Balkon, Wieser Verlag 2012, S 7)

Es war die Erinnerung an diesen Satz, die mich bewog.

Ingeborg Kofler

 

 

Kunstvermittlungsprogramm

Das TEAM BINGO bietet in der Ausstellung KAMBIUM ein Kunstvermittlungsprogramm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an.

Dauer: 2 Stunden
Kosten: 2 € / Person

Anmeldung & Info unter:
Astrid Sigge
+43 / 676 / 757 24 64
asigge@edu.aau.at

 

 

Eva Asaad, Connected

Christine de Pauli

Sigrid Friedmann, Ungras, 2019, Fotoserie

Simon Goritschnig, VERWACHSEN, 2019, Skizze

Joachim Hoffmann, natura naturans – die Angst des Künstlers vor der unbändigen Natur der Kunst – oder was vom Urwald übrig blieb, 2019
Mischtechnik, 240 x 60 x 60 cm

Irmgard Hummitzsch, ohne Titel, Fotocollage auf Alu-Dibond,
100 x 100 cm

Markus Korn

Kurt Spitaler, Nature – remixed 3, 2016, Ahorn, Seil, genäht


Liane Holzfeind & Johann Wieltschnig-Holzfeind, Mono Kultur, 2019
Foto-Übermalung auf Leinwand, 70 x 125 cm