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14. Juli - 17. August 2017

Styrian Power

Max Frey  | Rene Stessl | Becksteiner Wolfgang | Christian Eisenberger | Erwin Stefanie Posarnig | RESANITAS | Markus Wilfling | Josef WURM | zweintopf | Karl Karner | G.R.A.M. | Claudia Nebel | Renate Krammer | Eva Ursprung | Ronald Kodritsch | Michael Gumhold | Hermann Glettler | Nicole Pruckermayr | Seppo Gründler | Sabina Hörtner | Jörg Auzinger | Wolfgang Temmel | Evamaria Schaller | Max Gansberger | Martin Gansberger | Elisabeth Gschiel | Markus Jeschaunig 

VERNISSAGE
13. Juli 2017, 19:00

BEGRÜSSUNG
Elisabeth Faller, Vizepräsidentin

EINFÜHRNDE WORTE
Erwin Stefanie Posarnig, Kurator & Künstler
Roman Grabner, Kunsthistoriker

KONZERT
Seppo Gründler

 

„Was sich durch Wappen und Titel als offizielle steirische Leistungsschau präsentiert, ist in realiter eine Ausstellung der steirischen Kunstszene über die steirische Kunstszene. Der energetische englische Titel und die Insignien der Macht sind eine ironische Allusion auf den Wirtschaftsstandort Steiermark und die anglizistischen Auswüchse der kapitalistischen Allmachtsfantasien. In einem Bundesland, in dem die Kulturagenden dem Wirtschaftsressort untergeordnet sind, hat die Kunst naturgemäß immer einen nachgeordneten Rang und sieht sich mit Ideen von Funktionalität und Vermarktbarkeit konfrontiert. Es verwundert daher kaum, dass in der Landeshauptstadt mindestens einmal im Jahr ein großer Überblick über die steirische Designszene gegeben wird, ein Überblick über das autonome Kunstschaffen aber nicht in der Steiermark, sondern in Kärnten zu sehen ist.

Der Künstler, Kurator, Libertin und Aktivist Erwin Stefanie Posarnig hat die Organisation dieser Ausstellung und die Auswahl der 27 künstlerischen Positionen vorgenommen. Als Künstler rückt er soziopolitische Fragestellungen ins Blickfeld und legt den Finger bzw. pickt seine Aufkleber auf gesellschaftliche Bruchstellen. Es geht um Fragen der Sicherheit, der Juridifikation und Ökonomisierung jedes Lebensbereiches, der Ausbeutung natürlicher und individueller Ressourcen oder der Erosion des sozialen Raums. „Kollaborieren statt Kollabieren“ heißt eines seiner Mottos und in diesem Sinne hat er WeggefährtInnen und MitstreiterInnen zu einer Ausstellung eingeladen, in der auch die Potenzialität von Kunst im gesellschaftspolitischen Spannungsgefüge zur Disposition steht. Das Spektrum künstlerischer Medien und Ausdrucksformen ist naturgemäß vielschichtig und heterogen, aber es ist die erwähnte Reflexion der gesellschaftspolitischen Zustände, die die Arbeiten wie ein Wasserzeichen eint.

Die Ausstellung versucht nicht, jedes künstlerische Werk per se zu einem Medium der kritischen Reflexion hochzustilisieren, doch Bilder sind seit jeher wirkmächtige Instrumente der Verhandlung über zentrale Konzepte des menschlichen Zusammenlebens und Seins. Sie gestalten das Denken und Wissen einer Gesellschaft entscheidend mit. Kunst vermag ein Sensorium auszubilden für die Wirkmächtigkeit von Bildern, für den Einsatz ästhetischer Dispositive und für die Art und Weise wie ein bestimmter Raum und eine bestimmte Zeit aufgeteilt und definiert werden. Sie vermag sichtbar zu machen, neue Blickwinkel aufzuzeigen, Impulse zum Nachdenken zu geben und emotional zu berühren. Vor allem aber, evoziert Kunst die Erfahrung von Freiheit, denn die Selbstbestimmung ihrer Entstehung verweigert sich den ökonomischen Rationalismen, politischen Konventionen und gesellschaftlichen Funktionalisierungen. „Styrian Power“ ist in diesem Sinne auch eine Manifestation der Freiheit der Kunst in Zeiten der Beschränkung.“

Roman Grabner, 2017

 

 

 


zweintopf, Cafe Conditorei

 


Evamaria Schaller, Baustellenblicke

 


Erwin Stefanie Posarnig, patriot-in