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kunstverein kärnten
goethepark 1
a-9020 klagenfurt
öffnungszeiten
di, mi, fr von 12 bis 18 uhr
do 12 bis 20 uhr
sa 9 bis 13 uhr
so, mo und feiertags
geschlossen
log |
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21. April – 25.Mail 2016
TRIVIUM.
TRI POTI. DREI WEGE
2000 – 2014
Vernissage
21. April 2016, 19:00
Eröffnung: Eckehard Küttler
Einführung: Karl Vouk
TRIVIUM
Trivium ist eine Kulturveranstaltung, die auf Initiative von Rudi Benétik, Janez Gregorič und Fabjan Hafner seit 15 Jahren jeweils am 14. August am Kärntner
Hemmaberg stattfindet. Die zentrale Idee ist die Präsentation dreier Kunstsparten an
einem Abend:
Bildende Kunst, Musik und Literatur.
Jeder der Initiatoren lädt Jahr für Jahr eine/n Partner/in aus seiner Sparte zur
Mitwirkung ein. In der Sparte bildende Kunst stellten bisher folgende Künstler/innen*
aus:
Rudi Benètik
Klementina Golija (SI)
Armin Guerino
Gustav Januš
Ivan Klarič,
Zorka L.-Weiss
Gerit Loeschnig
Nežika A. Novak
Valentin Oman
Mario Palli (IT)
Ulrich Plieschnig
Johann Julian Taupe
Gerhild Tschachler Nagy
Karl Vouk
Johanes Zechner
*) wenn nicht anders gekennzeichnet,
KünstlerInnen aus Österreich.
Im Jahr 2016 stellen sich die Trivium-KünstlerInnen zum 15-Jahres-Jubiläum von Trivium im Künstlerhaus Klagenfurt erstmals als Gruppe vor (22.4. –25.5.2016).
Zur Vernissage am Do., 21.4.2016 um 19:00 werden auch Musik und Literatur dargeboten:
Fabjan Hafner wird eigene und Literatur befreundeter AutorInnen vortragen.Janez Gregorič (Gitarre) & Arthur Ottowitz (Mundharmonika) werden ihre Kompositionen spielen.
Zum Jubiläum 15 Jahre Trivium ist ein Katalog erschienen (Trivium. Tri poti. Drei
Wege: 2000–2014. Klagenfurt, Mohorjeva 2015).
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Kleine Galerie
Anita Wiegele
Kopfverklebungen
Laudatio zur gleichnamigen Ausstellung in Villach
„wir lagen schon tief in der macchia,
als du endlich herankrochst ,
doch konnten wir nicht hinüberdunkeln zu dir:
Es herrschte lichtzwang…“
Paul Celan beschreibt mit diesem Gedicht das Phänomen der „gerahmten Zeit“ Dem Zustand des Erwachens am Morgen, den Übergang vom Unterbewussten ins Bewusstsein. Den Übergang von Nacht zum Tag, vom leben in den Tod. Mit den Projekt „Kopfverklebungen“ löste Anita Wiegele für sich einen Prozess aus, der in seiner Kompromisslosigkeit einer inneren Auslöschung gleichkommt. Mit dem Zufall als gestaltendes, kalkulierbares und in die Überlegungen eingebundenes Risiko.
„In der Nacht, wenn Träume erwachen“ mit diesen Worten beginnt unser erstes Gespräch zum Thema Kopfverklebungen. Dieses Gespräch endet mit der Erkenntnis, dass es wichtig sei, die „Kunst des leichten Erwachens neu zu entdecken“. Der Mensch kennt zwei Arten des Sehens, er hat ein sehendes und ein schauendes Auge. Das Sehende erkennt die Zeit auf der Uhr, den Raum, in dem die Uhr hängt, es sieht das diesseits als reales Geschehnis, sobald wir jedoch in Jenseits wechseln, wie es uns im Traum passiert, sehen wir durch die Uhr hindurch in einen Raum und eine Zeit, die keinerlei physikalischen Gesetzmäßigkeiten unterworfen ist. Wir sprechen dann vom schauenden Auge, das losgelöst von Bedingungen erkennen kann. Das Behältnis ist nicht mehr der Körper selbst sondern es ist die unendliche Weite der Seele, die erschaut bzw. Ahnungen vermittelt.
Kopfverklebungen - der Kopf als Behältnis, der geschützt, eingehüllt, abgeschirmt wird: und doch sollte sein Inhalt verletzt, ja ausgelöscht werden, um Raum zu schaffen für das Neue, das Ungeborene, mit neuer Leichtigkeit zu ertragende Zukünftige. Vergleichbar mit dem „gello“ dem Prozess eines lebendig gestorbenen Mädchens als Symbol für ständig wiederholendes aus –und einatmen, von Geburt und Sterben, dem Wechselspiel zwischen Mädchen und Frausein.
Betrachtet man die Fotos, die den Prozess der „Kopfverklebungen“ zeigen, erinnert man sich an das Bild „der Schrei“ von Eduard Much, über den Lessing folgendes schrieb: „was der riss als Raum in einer Mauer, stellt der Schrei als diskontinuierlichen Zeitschnitt dar“ Die Hände am Kopf, verhindern das Eindringen von Geräuschen von außen, wahrgenommen wird nur die innere Stimme, im Schrei erlischt jegliche Wahrnehmung von außen und von innen. Affekt und Leidenschaft verhalten sich wie Fieberphantasie zu Wahnsinn. Die Fotos werden sehr bezeichnend im Vorwort zur Ausstellung als „visualiserter scan-zwischen Zerfall und Neubeginn“ beschrieben.
Die „Kopfverklebungen als Kunstwerk: jedes kunstwerk ist eigentlich bemüht, uns das Leben und die Dinge so zu zeigen, wie sie in Wahrheit sind, aber durch den Nebel objektiver und subjektiver Zufälligkeiten hindurch nicht von jedem unmittelbar erfasst und wahrgenommen werden können. Die Kunst nimmt uns diese Nebel hinweg, und lässt uns durch das Auge des Künstlers gesehen, erst mehr von dem wahrnehmen als wir es sonst imstande wären. Mit den Kopfverklebungen lüftet uns Anita Wiegele ein erzählendes Geheimnis. Zurück zum Gedicht von Paul Celan, und der erste Zeile des Gedichtes „Lichtzwang: „wir lagen schon tief in der macchia“….sei gesagt, dass die macchia eine niedrigwuchernde pflanze im südöstlichen Mittelmeerraum bezeichnet, die für viel Verwunderung ob ihrer Schönheit sorgt, aber in ihrer Doppeldeutigkeit auch als Symbol für makel , als schmutzige Stelle oder Fleck, steht. Man findet sie von Gebirgshöhen bis ans Meer, vom Freiland bis in den Wald hineinreichend.
Die Mantik in den Kopfverklebungen ist das vorhersehen im Traum, die ersehnte Auffindung eines Weges zur Befreiung von den Bedingungen der Zeit. Der Zufall ist dabei das Werkzeug, das irgendwie im Voraus bestimmt, was schon objektiv festgestellt und dem Seherauge als Gegenwärtiges dargestellt wird. So war die Kunst des leichten Erwachens möglich, Nacht- wurden zu Tagträume.
Es herrschte ja „Lichtzwang“
Alfred Woschitz
… Aber ruhig ist es gewesen und angstlos in der Konsequenzlosigkeit!
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Armin Guerino |
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