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9. – 28. Mai 2014

TRANSFORMATION UND INVERSION
Larissa Tomassetti | Frank Tomassetti | Egon Straszer

Vernissage: 8. Mai 2014, 19 h

Begrüssung
DI Eckhard Küttler
Präsident

MUSIK
COCARSO (vocal und bass guitar)

 

Larissa Tomassetti – Inversion
Gezeigt werden weiß dominierte Zeichnungen und Malereien, die sich mit dem Thema der Inversion auseinandersetzen. Dabei kommen eigens dafür entwickelte Techniken, wie die Negativzeichnung, die „Dynamic Stills“ oder die Holzschnitt-Frottage zum Einsatz. Am Plakativsten wirken die stark polarisierenden Schwarzweiß-Grafiken, die unter anderem eine Hommage an die analoge Fotografie mit ihrer Negativbelichtung darstellen sollen. Die  meisten Arbeiten jedoch zeichnen sich durch eine blasse Farbigkeit und zarte Grauschattierungen aus. Durch die transparenten Farbaufträge entsteht eine ineinanderfließende Mehrschichtigkeit, die das Motiv erahnen lässt und auf subtile Weise zwei Gegensatzpaare miteinander verbindet.

Frank Tomassetti – Transformation
Die Bilder bauen sich durch schichtweise Übermalungen auf und sind somit einer ständigen Umformung unterworfen. Diese TRANSFORMATION (Verdichtung - Reduzierung) findet sich in allen Arbeiten des Künstlers. Selbst die gegenständlich anmutenden grafischen Elemente in seinen Malereien sind als eindeutige Formen nicht fassbar, vielmehr stellen sie objekthafte Momentaufnahmen eines ständigen Veränderungsprozesses dar. Wie interpretieren wir Form und Raum, Zugehörigkeit und Eigenständigkeit. Wo nehmen wir ein Konglomerat als Einheit war und wo sehen wir ein Konglomerat aus Einheiten. Die Wahrnehmung und Differenzierung von Realitäten beschäftigt den Künstler seit Jahren.

Egon Straszer - Steinschnitte
Der Stein wird so angesägt, dass im Kern ein Mittelteil bestehen bleibt, der eine Form bildet. Kühl kalkulierend, rational-technisch setzt dieser Ansatz die Dynamik der persönlichen Handarbeit von Hammer und Meißel, das Be-Zeichnen des Steines des Höhlens und Wölbens außer Kraft. Die Oberfläche ist glatt poliert, spiegelt. Durch die engen Abstände der Zwischenräume wirken die Gestaltgesetze der Wahrnehmung. Wie ein Vorhang schließt sich die Steinoberfläche zusammen und stellt ihre Steinmaserung zur Schau. Das Prinzip der aktiven Wahrnehmung spielt auch hier eine große Rolle. (…) Die Skulpturen definieren sich in der Außenansicht, im Durchblick, im Wahrnehmen des Kernstücks, in den Lichtreflexionen auf Ober- und Unterfläche der Platten und der geheimnisvollen Lichtdurchlässigkeit.  (Anna Maria Eder)


Kleine Galerie

Klaus Hollauf
„more than naked“

Die Bildauswahl zu Klaus Hollaufs umfassendem Katalog „Lebenslinien“ zeigt ausschließlich Darstellungen des menschlichen Körpers.  Er beginnt damit und kommt immer wieder darauf zurück. Er insistiert auf diesem Motiv und verweigert beinahe bekenntnishaft andere Themen. Seine Bilder sprechen die radikale Sprache einer Entscheidung für den Menschen.


Hollauf greift dynamisch auf dieses durchgehende Thema zu. „Meine Dynamik ist ein spannungsvolles Suchen“. Er  markiert in dynamischer Gebärde Koordinaten, sucht Drehpunkte, um die eine Figur kippt, fokussiert den Schnittpunkt verschiedener raumgreifender Körperachsen.  Immer wieder öffnet er durch Wischen und Sprühen, durch einen  Farbakzent, den Bildraum und lässt den Blick nie vom Ganzen. Die Kontur wirkt nicht einschließend oder ausschließend, sein „Strichcode“ markiert eine Datenkennung vielfältiger Gegenstandseigenschaften. Das Integrieren des Zufälligen, auch des Hintergrundes, löst kein Figur-Grundproblem, aber schreibt die zumeist liegende Figur immer wieder ein in einen durchaus malerischen Bildgrund. Das Informelle dieser Auffassung wirkt in keiner Phase der Umsetzungsperformance beliebig – immer suchend und energisch entschieden.  Was zur Chiffre, zur allgemein gültigen Aussage strebt, schwingt aber immer wieder zurück in die Offenheit der ersten Spuren einer Erforschung des Phänomens Mensch.


Auszug aus „Innere Dialoge“ von  Thomas Stadler

 

 

 

cc
Larissa Tomasetti


Frank Tomassetti


Egon-Straszer