zu den Arbeiten von
Monika Kircher
Auszug aus einem Text von Bert Berkensträter
Zeichen und Schrift, NICHT lesbar, ebenso Überlagerungen, die einander verdecken oder modifizieren, gehören seit Jahren zu Monika Kirchers Malerei, gemäß ihrem Thema, der Fragwürdigkeit, vielleicht sogar Vergeblichkeit jeder Mitteilung.(Weil Aussagen häufig nur Tarnung, Absender ohne Botschaft sind und Empfänger nicht weniger oft entweder unfähig oder unwillens, zu verstehen. Weil die Flut der Mitteilungen bloß noch leeres Rauschen übrig lässt.
ZEICHEN SETZEN
Wer Zeichen setzt will sich- oder etwas- bemerkbar machen. Hallo, mich gibt's auch. Seht her, das gibts ebenfalls. Widerstand gegen Verschwinden, etwa ein Verschwinden in Vergessenheit, ist ein möglicher und manchmal sogar bewundernswerter Antrieb, der beispielsweise bosnische Künstler nach eigenen Aussagen in einem grausamen Krieg ihr Leben riskieren ließ, wenn sie trotz des Wissens um lauernde Heckenschützen weiter-hin täglich den Weg durch Sarajevos Straßen zu ihren Ateliers wagten.
Auch Monika Kircher, wenn sie mit ihren Bildern Zeichen setzt, ist sich dieser Motivation unter anderen Motiven bewusst. Aber nicht bloß davon zeugen die Zeichen in ihren Bildern; sie zeigen zudem unterschiedliche Weisen, etwas zu hinterlassen, mal tiefernst, mal ironisch und mal banal, und wer hinschaut, kann sich in ihrer Fremdsprachlichkeit immer, wie schön, an irgendetwas erinnert fühlen, von der brieflichen Botschaft über die kurze Notiz oder "Kilroy was here" bis zu Hieroglyphen, Zinken vergangener Landfahrerzünfte und Piktogramme unserer Tage.
NARRATIVE THEMEN
Monika Kircher lässt sie einfach, unkontrolliert entstehen. Ideen kommen ihr unter der Tätigkeit. So entwickeln sich zunächst keine Serien, sondern singuläre Geschehnisse von besonderer Faszination. Es kann allerdings passieren, dass "unbeaufsichtigte" Ideen wiederkehren, Zusammenhänge sich einstellen, dass aus einer kleineren oder größeren Anzahl der einzelnen Arbeiten dann doch eine Serie wird, beispielsweise eine mit Namen "bad news are good news", von Inhalten entsprechender TV-Sendungen ausgelöst.
Formale Charakteristika der Bildschirmoptik, Streifen,Rechtecke, meist nur vorgeblich Information bedeutend, werden gelegentlich gleichfalls aufgegriffen, integriert oder ausgegrenzt, abgewandelt; überlagern sich. Digitale,binäre, dürr aus plus-minus, ja-nein zusammen gesetzte Mitteilunge, die das ahnungsvolle, von der Komplexität mit ihren Verheißungen schwangere, schwebende VIELLEICHT ausschließen, beschäftigen Monika Kircher gerade darum, weil sie so unsinnlich, so befremdlich sind. |
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BiografiE
Jahrgang 1943
Tochter eines Malers
in Wien geboren,
in Kärnten aufgewachsen.
Studium an den beiden Akademien in Wien:
Grafik an der Akademie für Angewandte Kunst bei Prof. Herberth.
Malerei und Kunsterziehung an der Akademie der Bildenden Künste
bei den Professoren Elsner und Lehmden.
Studium der Philosophie an den Universitäten Wien und Klagenfurt.
EINZELAUSSTELLUNGEN (AUSWAHL)
In den meisten angeführten Galerien wurde mehrfach ausgestellt.
Künstlerhaus Klagenfurt
Galerie Slama Klagenfurt
Galerie Hildebrand Klagenfurt
Galerie Inge Freund Klagenfurt
Galerie Simmerl Saalfelden
Galerie Unterfahrt München
Galerie Gabriel Wien
Katholische Hochschulgemeinde Graz
Galerie DIDA Graz
Galerie in der Neudeggergasse Wien
Wiener Sezession
Künstlerhaus Wien
Galerie im Amthof Feldkirchen
Galerie Meimer &Weiss Regensburg
Österr. Kulturinstitut Istanbul
AKH – Galerie Wien
Galerie Gut Gasteil
Über meine Arbeiten
Monika Kircher
Der Arbeitstitel „Assoziative Bilderzählungen“ illustriert meine Vorgangsweise.Ich versuche „Gesehenes“ (in mir und um mich), „Erfühltes“ direkt und unreflektiert zu Papier bzw. auf die Leinwand zu bringen.
Bildanlässe sind einerseits „Niederschriften“ die, vielleicht vergleichbar dem Automatischen Schreiben der Surrealisten, aus mir kommend meist nicht entzifferbar sind, andererseits gegenständliche Zitate aus Umgebung oder Erinnerung.
Es entsteht oft ein gleichrangiges Nebeneinander von Gegenständlichem und Ungegenständlichem (die diesbezüglichen Grabenkämpfe habe ich ohnehin nie verstanden.)
Manchmal ergeben sich Assoziationsketten, die zu einer konkreten Thematik führen, welche dann deutlicher gemacht wird. Manchmal ergibt sich eine Gesamtstimmung die rational nicht festgemacht werden kann aber dennoch sichtbar- fühlbar ist, wie ich hoffe. |